Hallo Martin !
Jetzt komme ich endlich dazu Dir den
Meßbericht zu schreiben.
Ich wollte meine neuesten
Meßkenntnisse einbauen
und daher hat es auch mehr Zeit
gebraucht.
Begonnen habe ich die Messung mit dem Michelson Interferometer aus
dem Krümmungsmittelpunkt
um zu wissen ob Astigmatismus vorhanden ist oder
nicht.
Wie man sieht ist er an der Ovalität der Ringe sehr deutlich
zu erkennen.
Die gezeichnete Minuslinse dachte ich hat jemand schon als
Astigmatismusachse erkannt
und habe sie gleich nach oben gestellt. Wie man sieht war sie
fast richtig.
Um den Vermutlichen Verursacher zu finden habe ich gleich
die Rückseite auf ihre Planität gemessen.
Bereits 0,07 mm Höhenunterschied haben dafür gereicht.
Wenn man das Bild horizontal spiegelt sieht man das die Achse mit
dem oberen Bild zusammen paßt.
Seit Weihnachten bin ich dran den Astigmatismus durch Einknicken
im aufgestellten Zustand zu erforschen.
Dabei habe ich bei der Auflage im 90° Winkel das wie hier im
Bild erlebt.
Der Spiegel knickt erst oberhalb der Auflage ein und unten
hängt er sogar noch durch.
Das war beider 60° Auflage nicht besser, sondern nur etwas
weiter unten.
Ach bei der Schlingenlagerung war es nur ein bischen besser.
Somit habe ich mich bemüht eine Auflage zu berechnen die
überall den passenden Gegendruck hat.
Dabei kam ich auf zwei Wippen mit ungleicher Armlänge.
Diese Wippen habe ich gleich für diesen Spiegel gemacht und
konnte die erste Messung dieser Art machen.
Die drei Holzklözchen an der Rückseite dienen nur als
Abstandhalter.
Der Spiegel steht fast im Gleichgewicht.
Nun ging's los mit der Messung bei 0° Stellung ist die
gezeichnete Linse oben.
Da Fringe XP bei sehr vielen Streifen Probleme hat und nicht ganz
sicher ist,
habe ich 4 Messungen mit Gegenneigung gemacht und gemittelt.
Damit kann man etwas entgegnwirken wenn es bei zu engen oder zu
weiten Abständen Probleme hat.
Das selbe wurde auch bei der 90° Stellung gemacht weil die
brauche ich um den Astigmatismus
durch Einknicken zu ermitteln. ( Maximum - Minimum / 2 = Knickasti
) so will ich den nun mal nennen.
Im Programm ( Seidel ) von Raphael kann man den Knickasti in
Zernicke umgerechnet in der Korrekturspalte eintragen
und somit artgerecht abziehen.
Auch den Astigmatismus vom Meßaufbau beim Bath
Interferometer, kann man mit der Formel von Dave Rowe
OPD=(D^2)*(d^2)/(16*L*(R^3)) =
Wellenfront in Lambda berechnen, in Zernike
umrechnen und artgerecht abziehen.
Die Messung mit den Masken hat mir echt Spaß gemacht. Vielen
Dank an die Hersteller.
Man konnte auch am Rand sehr gut messen.
Ich habe bis jetzt nur mit der Stiftmethode gearbeitet.
Und hier die Ergebnisse.
Danach ging's an die Schattenprobe in Autokollimation.
Hier sieht man das der Spiegel nicht rotationssymetrisch ist und
deshalb konnte ich die Koma
beim Seidel von Raphael nicht abziehen.
Das Ronchigramm mit 10 Linienpaare innerfokal, zeigt nur die Zone
am Rand.
Die Mikrorauheit ist am Rand schon etwas grob.
Trotz der nicht so guten Glattheit ist die Streulichtmenge nicht
so groß.
Es gibt Fälle wo das Streulicht heller ist als der Lichtspalt.
Leider ist mir dieses Bild nicht besonders gut gelungen.
Als letztes kommt noch der qualitatative Test am Lichtspalt.
Hier kann man außer dem Streulicht, ablesen ohne
große Mathematik zu machen.
Hier ist der Lichtspalt in seiner besten Fokuslage abgebildet.
Hier die Zusmmenfassung der drei wichtigsten
Fokuslagen. Lichtspalt, Quadrat und Stern sind alle im gleichen
Maßstab abgebildet.
Das Kreuz im besten Fokus konnte nicht besser werden weil der
Spiegel nicht rotationssymetrisch ist.
Der Fokusierweg zwischen den Bildschalen ist 0,16 mm,
minus ist innerfokal.
Vielen Dank an Chris Plicht an Dich und die guten Maskenmacher.
Viele Grüße Alois