Hallo Martin !
 
Jetzt komme ich endlich dazu Dir den Meßbericht zu schreiben.
Ich wollte meine neuesten Meßkenntnisse einbauen
und daher hat es auch mehr Zeit gebraucht.
 
Begonnen habe ich die Messung mit dem Michelson Interferometer aus dem Krümmungsmittelpunkt
um zu wissen ob  Astigmatismus vorhanden ist  oder nicht.
Wie man sieht ist er an der Ovalität der Ringe sehr deutlich zu erkennen.
Die gezeichnete Minuslinse dachte ich hat jemand schon als Astigmatismusachse erkannt
und habe sie gleich nach oben gestellt. Wie man sieht war sie fast richtig.
01) Ifg 25.jpg
 
 
Um den Vermutlichen Verursacher zu finden  habe ich gleich die Rückseite auf ihre Planität gemessen.
Bereits 0,07 mm Höhenunterschied haben dafür gereicht.
Wenn man das Bild horizontal spiegelt sieht man das die Achse mit dem oberen Bild zusammen paßt.
 
Seit Weihnachten bin ich dran den Astigmatismus durch Einknicken im aufgestellten Zustand zu erforschen.
Dabei habe ich bei der Auflage im 90° Winkel das wie hier im Bild erlebt.
Der Spiegel knickt erst oberhalb der Auflage ein und unten hängt er sogar noch durch.
Das war beider 60° Auflage nicht besser, sondern nur etwas weiter unten.
Ach bei der Schlingenlagerung war es nur ein bischen besser.
 
Somit habe ich mich bemüht eine Auflage zu berechnen die überall den passenden Gegendruck hat.
Dabei kam ich auf zwei Wippen mit ungleicher Armlänge.
 
 
Diese Wippen habe ich gleich für diesen Spiegel gemacht und konnte  die erste Messung dieser Art machen.
Die drei Holzklözchen an der Rückseite dienen nur als Abstandhalter.
Der Spiegel steht fast im Gleichgewicht.
 
 
Nun ging's los mit der Messung bei 0° Stellung ist die gezeichnete Linse oben.
Da Fringe XP bei sehr vielen Streifen Probleme hat und nicht ganz sicher ist,
habe ich 4 Messungen mit Gegenneigung gemacht und gemittelt.
Damit kann man etwas entgegnwirken wenn es bei zu engen oder zu weiten Abständen Probleme hat.
Das selbe wurde auch bei der 90° Stellung gemacht weil die brauche ich um den Astigmatismus
durch Einknicken zu ermitteln. ( Maximum - Minimum / 2 = Knickasti ) so will ich den nun mal nennen.
 
Im Programm ( Seidel ) von Raphael  kann man den Knickasti in Zernicke umgerechnet in der Korrekturspalte eintragen
und somit artgerecht abziehen.
 
 
Auch den Astigmatismus vom Meßaufbau  beim Bath Interferometer, kann man mit  der Formel von Dave Rowe

OPD=(D^2)*(d^2)/(16*L*(R^3)) = Wellenfront in Lambda   berechnen, in Zernike umrechnen und artgerecht abziehen.

 
 
 
Die Messung mit den Masken hat mir echt Spaß gemacht. Vielen Dank an die Hersteller.
Man konnte auch am Rand sehr gut messen.
Ich habe bis jetzt nur mit der Stiftmethode gearbeitet.
 
 
Und hier die Ergebnisse.
 
 
 
 
 
 
 
 
Danach ging's an die Schattenprobe in Autokollimation.
Hier sieht man das der Spiegel nicht rotationssymetrisch ist und deshalb konnte ich die Koma
beim Seidel von Raphael nicht abziehen.
 
Das Ronchigramm mit 10 Linienpaare innerfokal, zeigt nur die Zone am Rand.
 
Die Mikrorauheit ist am Rand schon etwas grob.
 
Trotz der nicht so guten Glattheit ist die Streulichtmenge nicht so groß.
Es gibt Fälle wo das Streulicht heller ist als der Lichtspalt.
Leider ist mir dieses Bild nicht besonders gut gelungen.
 
 
Als letztes kommt noch der qualitatative Test am Lichtspalt.
Hier kann man außer dem Streulicht, ablesen ohne große Mathematik zu machen.
Hier ist der Lichtspalt in seiner besten Fokuslage abgebildet.
 
 
 
Hier die Zusmmenfassung  der drei wichtigsten Fokuslagen.  Lichtspalt, Quadrat und Stern sind alle im gleichen Maßstab abgebildet.
Das Kreuz im besten Fokus konnte nicht besser werden weil der Spiegel nicht rotationssymetrisch ist.
Der Fokusierweg zwischen den Bildschalen ist  0,16 mm, minus ist innerfokal.
 
Vielen Dank an Chris Plicht an Dich und die guten Maskenmacher.
 
Viele Grüße  Alois