Interferometrische Untersuchung des Spiegels von Chris Plicht 302/1515 mm
Am deutlichsten wird Astigmatismus sichtbar, in wieweit dieser vom Aufbau herrührt, kann ich nicht feststellen. Wenn man den vernachlässigt dann sieht man nur noch einen Randeffekt der auch vom Programm verursacht sein kann. Der Strehl wird hier mit 0,75 angegeben, das möchte ich als beugungsbegrenzt bezeichnen. Zumal wenn der Spiegel am Rand abgeblendet wird. Man kann das am Wellenfrontprofil sehen, von Randeffekten abgesehen bewegt sich die Wellenfront im Bereich von ~50nm PV wave. Inklusive Astigmatismus wird der Strehl gnadenlos abgewertet. Dabei wirkt sich ein mäßiger Astigmatismus am Himmel gar nicht so großartig auf die Auflösung und den Kontrast aus, solange das Fernrohr nur in fokussiertem Zustand verwendet wird!
Zusatz 6.6.06: Zudem kann man den Astigmatismus auch mit einer sinnvollen Anordnung von Schrauben oder Blattfedern so korrigieren, dass er nicht mehr ins Gewicht fällt.
Der Roland Hermann hat das bei seinem dünnen 21“ Spiegel vorgemacht.
Foucault- Zonentest
Die Spiegeloberfläche ist etwas unregelmäßig, etwas zonig. Deutlich ist der breite abgesunkene Rand erkennbar. Ich würde da mindestens 8-10 mm abblenden. Beim Zonentest ergaben sich deutlich unterschiedliche Profile in unterschiedlichen Durchmessern. (-was die Vermutung, dass der Spiegel astigmatisch ist unterstützt.) Der Spiegel wurde so ausgerichtet, dass die von mir am Rand angebrachte Markierung bei etwa 1300 Uhr, 1700Uhr und 2100Uhr war.
Es handelt sich um einen durchschnittlichen Amateurspiegel, die Oberfläche ist unruhig und zonig, der Rand fällt deutlich ab. Deutlicher Astigmatismus den man durch konstruktive Maßnahmen verbessern könnte. Am besten eignet sich der Spiegel für Deep Sky Beobachtung. Eine Verbesserung der Abbildungsleistung für hohe Auflösung (Planeten) kann man durch großzügiges Abblenden des Randes erreichen.
Berlin, den 22.11.2005